Als Initiantin und Mäzenin Monica AmÂstad die Galerie Ende 2016 aus Altersgründen schloss, erwähnte sie, eine abschliessende Publikation «15 Jahre Kunst & Kultur, Galerie am Leewasser» sei angedacht. Nach zweijähriger Arbeit ist das soziokulturelle Zeitdokument bald vollendet. Am Wochenende vom 7. und 8. April wird in der ehemaligen Galerie am Leewasser Buchvernissage gefeiert.
Matthias Gubler, aufgewachsen in Schwyz und heute in Zürich wohnhaft, hat das Werk gestaltet. Er kennt die Galerie. Als Videokünstler war er bei verschiedenen Ausstellungen und Events als Kunstschaffender dabei. Über die Videokunst hat er zur Grafik gefunden und inzwischen in seinem Atelier in Zürich mehrere Bücher gestaltet.
Leuchtfarben führen durch das Buch
Die 15 Jahre Kunst und Kultur sind nun auf 560 Seiten zusammengefasst. Es ist ein dickes Buch, dank Volumenpapier dennoch luftig und leicht und dank der vier Leuchtfarben klar gegliedert.
Inhaltlich geht es durch die Ausstellungen zurück vom Jahr 2016 bis 2001. Dazu kommen Essays von Kunstschaffenden, die der Galerie nahestanden. Das sind zum Beispiel die Brunner Autorin Martina Clavadetscher oder Markus Riek, der ehemalige Präsident der kantonalen Kulturkommission. Im Buch enthalten sind weiter ein Künstlerverzeichnis und eine Kurzübersicht.
«Es war ein Kraftakt», sagt die ehemalige Leewasser-Kuratorin Fränzi AmÂstad, die im letzten halben Jahr intensiv am Zeitdokument gearbeitet hat. Man sieht dem Buch in seiner Aufgeräumtheit diesen Kraftakt jedoch nicht an.
Dias, Fotos, Zeitungsartikel alles wurde aufbewahrt
Das Werk kam überhaupt zustande, weil von Beginn an alle Ausstellungen und Events mit Dias, dann mit der Digitalkamera fotografiert und dokumentiert worden sind. Die Familie Amstad hat alles aufbewahrt. «Daraus konnten wir schöpfen», erklärt Fränzi Amstad. Im Buch findet sich die Essenz aus dem Material aus 30 bis 40 Ordnern.
Amstad bezeichnet das Buch als ein Zeitdokument, in dem man immer wieder blättern kann, als eine Erinnerungsstütze für all das, was in den letzten 15 Jahren rund um die Eisengasse 8 geschehen ist.
Hinter Fränzi Amstad liegt eine inspirierende Zeit, eine, die sie berührt hat. Sie hat den Wandel der Galerie anhand des Durchstöberns der Dokumente nochmals durchlebt. Ihrer Ansicht nach setzt das Buch nun einen würdigen Schlusspunkt hinter die Geschichte der Galerie.
Das Buch wird in einer Auflage von 725 Exemplaren gedruckt. Die 300 Künstlerinnen und Künstler, die in der Galerie am Leewasser ausgestellt haben, werden ein Buch als Erinnerung erhalten. Die restlichen Bücher werden ab der Buchvernissage in der ehemaligen Galerie am Leewasser verkauft.
Dann werden die Leserinnen und Leser dem Kreislauf «Kunst braucht Zeit braucht …» erneut begegnen, nicht auf dem Buchdeckel, aber auf dem Buchrücken, oben, unten, vorne, je ein Wort über alle Seiten hinweg gedruckt, sodass man das Buch immer weiter drehen kann.
Sivia Camenzind,
Bote, 3. April 2018