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Anita Weibel

Jahrgang 1985

 

In der Videoperformance malplena setzt sich Anita Weibel mit der Visualisierung und dem Erzeugen von Assoziationen auseinander. Durch gezielte Anspielungen wird ein Assoziationsraum abgesteckt, innerhalb dessen inhaltliche Ansätze aufeinander treffen und sich überlagern. Die dabei eingesetzten visuellen wie auditiven Elemente haben nicht den Anspruch eindeutige Gedankenverbindungen hervorzubringen, sondern lassen eine Mehrdeutigkeit entstehen. Die Assoziationen bewegen sich innerhalb der Komplexität menschlicher Konstrukte und werfen Fragen über die menschliche Existenz auf. Durch Kostüm und Setting wird die dargestellte Figur zum Orakel welches von Geburt und Tod erzählt. Dabei nehmen die Worte Formen des Unheilvollen und Düsteren an.

 

Die Performances für die Arbeit malplena entstanden aus dem Experimentieren mit Körper und Objekt heraus. Sie wurden mit einer genaueren Untersuchung und dem Arbeiten an einer präziseren Umsetzung erweitert. Die Künstlerin setzte dafür die Videotechnik bewusst als Präzisionsinstrument ein.

 

Beschrieb:
Die Videoperformance malplena besteht aus zwei Videoperformances die inhaltlich und formal Bezug zueinander nehmen. Zu sehen ist eine Frau, die in ein schwarzes Spitzenoberteil gekleidet ist.

 

Im ersten Teil ist ihr Gesicht von einem schwarzen Spitzenschleier teilweise verhüllt und erscheint durch den Schleier hindurch deformiert. Beinahe regungslos bewegen sich nur ihre Augenlieder auf und zu. Nach einer Minute heben ihre Hände den Schleier an. Zum Vorschein kommt nun eindeutig die Deformierung im Mundbereich. Der Mund ist dadurch leicht geöffnet und zeigt ein zahnloses Schwarz. Er beginnt sich langsam zu öffnen und es wächst aus dem Schwarz heraus ein undefinierbares Volumen. Dabei verschwindet der Unterkiefer in der Dunkelheit des Schattenwurfes und die Wangen werden nach innen gesogen. Schliesslich presst sich ein dunkler, runder Fremdkörper heraus. Er fällt hinunter und verschwindet aus dem unteren Bildrand.

 

Der zweite Teil zeigt die Frau im selben Setting jedoch aus einem anderen Blickwinkel. Sie hält eine Glasschüssel mit dunkler Flüssigkeit in den rund geformten Händen. Im Takt des atmenden Bauches, welcher sich wölbt und senkt, bewegt sich das Gefäss vor und zurück. Dabei gerät die Flüssigkeit immer näher bis zum Schüsselrand. Kurz bevor sie überschwappt geht ein Zucken durch die Hände und etwas fällt von oben herab. Durch den Aufprall gerät die Flüssigkeit ausser Kontrolle und die Schüssel aus Glas droht hinunter zu fallen. Im letzten Moment hält sie die Frau am unteren Bildrand fest während der Inhalt langsam ausbrodelt.

 

(Malplena ist Esperanto und bedeutet Vakuum, also das Nichtausgefülltsein oder auch die Leere.)


Zu der Ausstellung

MAKEMAKE3
Jungkunst

 
Fredy in memoria