Fr, 13. März, 19.00 Uhr
Um Einblick zu geben in die Beweggründe, Anreize und Schwierigkeiten meines Filmens, zeige ich eine Auswahl aus meinen Video- und Super-8-Arbeiten. Ich beschränke mich dabei auf den Kernbereich meines Filmens, den Experimentalfilm. Aber was heisst überhaupt „Experimentalfilm“? Macht man schon einen Experimentalfilm, wenn man ein bisschen mit der Kamera herumwackelt? Oder braucht es dazu auch so etwas wie eine Idee? Referiere ich über mein Filmen, so komme ich nicht nur auf Filmideen zu sprechen, auf Drehskizzen und die Co-Autorschaft mit engagierten Darstellern und Performern, sondern auch auf meine persönliche Vorliebe für Dada, Surrealismus und Slapstick, auf das nicht immer ganz freiwillige Bestreben, No-Budget-Filme zu machen, auf die damit verbundene Selfmade-Philosophie, auf die Verlinkung der Filmnarration mit Malerei, Literatur und Musik, auf den Spagat zwischen Dilettantismus und Eigenständigkeit, zwischen Bastelei und Ästhetik, auf das Narrationsprinzip der Dekontextualisierung und Antireferentialität (Film als eigene Realität), auf das Experiment der Mikro-Narration, auf das Spiel mit Retro und Eskapismus, mit abstraktem Humor und konkreter Satire, und last but not least auf die spezifischen Möglichkeiten der „laufenden“ Bilder, Möglichkeiten, die mich immer wieder herausfordern und zum Experimentieren verführen.